02.05 2022
An Veranstaltungstagen finden ab März Schlossführungen statt und das Schlosscafe hat geöffnet.
Geschichte » Sagen / Erzählungen
Der unterirdische Gang
Einst, als feindliche Heerscharen die Gegend durchstreiften und auch die Gefahr einer Belagerung bestand, ließ der Schlossherr einen langen unterirdischen Gang erbauen.
Er soll aus einem der drei übereinander liegenden Keller bis in das fast eine Wegstunde entfernt liegende Schloss Linz geführt haben. Andere erzählen, daß er in das Vorwerk nach Liga führte (ca.2,5 km). Heute sind die 2 untersten Keller verschüttet. Untersuchungen um etwa 1845 besagten, daß nichts darauf hindeute. Nach Liga sei das fast unmöglich, weil dorthin ein solcher Gang unter zwei Teichen hinweg oder auf großen Umwegen hätte gehen müssen. Jedoch behaupten noch heute Liegaer Einwohner, im ehemaligen Liegaer Vorwerksgut oder in der Nähe gebe es Andeutungen für einen Ausgang des Ganges.
Auch von einem zugemauerten Eingang im Keller des Schlosses wird behauptet, er sei der Eingang zum unterirdischen Gang. Er selbst forschte dort vor über 30 Jahren und fand nach etwa 2 m alles zugeschüttet. Kinder, denen ich die Geschichte vom unterirdischen Gang erzählte, drangen dort unbeaufsichtigt ein und holten sich Beulen vom herabfallendem Gestein. Daraufhin wurde der Gang zugemauert. Fachleute sagen, falls es solch einen Gang gegeben hat, dann kann er nur in Richtung der ehemaligen Fasanerie geführt haben.
Er soll aus einem der drei übereinander liegenden Keller bis in das fast eine Wegstunde entfernt liegende Schloss Linz geführt haben. Andere erzählen, daß er in das Vorwerk nach Liga führte (ca.2,5 km). Heute sind die 2 untersten Keller verschüttet. Untersuchungen um etwa 1845 besagten, daß nichts darauf hindeute. Nach Liga sei das fast unmöglich, weil dorthin ein solcher Gang unter zwei Teichen hinweg oder auf großen Umwegen hätte gehen müssen. Jedoch behaupten noch heute Liegaer Einwohner, im ehemaligen Liegaer Vorwerksgut oder in der Nähe gebe es Andeutungen für einen Ausgang des Ganges.
Auch von einem zugemauerten Eingang im Keller des Schlosses wird behauptet, er sei der Eingang zum unterirdischen Gang. Er selbst forschte dort vor über 30 Jahren und fand nach etwa 2 m alles zugeschüttet. Kinder, denen ich die Geschichte vom unterirdischen Gang erzählte, drangen dort unbeaufsichtigt ein und holten sich Beulen vom herabfallendem Gestein. Daraufhin wurde der Gang zugemauert. Fachleute sagen, falls es solch einen Gang gegeben hat, dann kann er nur in Richtung der ehemaligen Fasanerie geführt haben.
Die nachtwandelnde Mutter und das eingemauerte Kind
Im altteilichen Schloss, besonders im großen Turm spukte es. Zu gewissen Zeiten war nachts ein jämmerliches Kindergeschrei zu hören.
Wenn es ertönte, wandele immer eine schwarz verschleierte Frau umher.
Otto v. Erdmannsdorf schrieb dazu: der Turm war früher interessant durch seine eigenartige Bauart und den sieben hohen runden Feueressen, von denen vier wie in einem Neste zusammen saßen, sowie dadurch das zwischen den Umfassungsmauern und Zwischenwänden verschiedene sehr enge und schmale Treppen von einem Stockwerk zum anderen, ja sogar bis in die zweite verfallene und verschüttete dritte Kelleretage führte. Wer in diesem Labyrinth von Treppen eingeweiht war, konnte zum Beispiel im ersten Stockwerk des Turmes verschwinden, ihn unterirdisch verlassen, den Zwischenbau und die Hälfte des altteilichen Schlosses passieren und im Esssaal des letzteren wieder ans Tageslicht kommen.
Zu einem geheimen Gewölbe zwischen dem ersten und dem zweiten Kellerstockwerke des Turmes konnte man auf drei ganz verborgenen Treppchen und auf der offenen zutage liegenden Hauptreppe gelangen. Nachdem 1817 der Oberforstmeister Heinrich Ludwig v. Erdmannsdorf das gut übernommen hatte, wollte er den Turm, der wegen des Spukes von 1712 bis dahin leergestanden hatte, wieder bewohnbar machen. Wiederholt wurde einerseits vor dem Spuk gewarnt, andererseits aber von dem alten Gärtner dringend ersucht, einen Schatz zu heben, der im Turm in einer Wand der geheimen Treppchen verborgen liege. Wahrscheinlich sei deshalb die Sage von dem Spuke verbreitet worden. Nach langem unglaublichen Lächeln entschloß sich v. Erdmannsdorf endlich dem Drängen des alten treuen Dieners, dessen Vater und Großvater schon der Familie gedient hatten, nachzugeben und untersuchte durch klopfen mit einem Hammer die gesamten Seitenwände sämtlicher verborgener Treppen. An einer Stelle klang es hohl.
Man brach die Mauer auf und entdeckte einen Hohlraum. Darin fand man ein Brett auf dem ein Kindergerippe mit Eisen angeschmiedet war. Etliche Einwohner der Umgebung behaupteten fest, daß der Spuk existiert habe und erst aufgehört hat, nachdem die Gebeine des Kindes aus dem steinernen Grab erlöst und in die Erde vergraben wurde, dadurch sei die nachtwandelnde Mutter zur Ruhe gekommen. Wahrscheinlich handelte es sich um ein uneheliches Kind einer adligen Dame. Ein alter Einwohner erzählte damals, daß die kleine Sandsteinfigur rechts oben im Portal vom ehemaligen Rittergutsgelände zum Schlosshof ein Kind darstelle und die Sage symbolisierte.
Wenn es ertönte, wandele immer eine schwarz verschleierte Frau umher.
Otto v. Erdmannsdorf schrieb dazu: der Turm war früher interessant durch seine eigenartige Bauart und den sieben hohen runden Feueressen, von denen vier wie in einem Neste zusammen saßen, sowie dadurch das zwischen den Umfassungsmauern und Zwischenwänden verschiedene sehr enge und schmale Treppen von einem Stockwerk zum anderen, ja sogar bis in die zweite verfallene und verschüttete dritte Kelleretage führte. Wer in diesem Labyrinth von Treppen eingeweiht war, konnte zum Beispiel im ersten Stockwerk des Turmes verschwinden, ihn unterirdisch verlassen, den Zwischenbau und die Hälfte des altteilichen Schlosses passieren und im Esssaal des letzteren wieder ans Tageslicht kommen.
Zu einem geheimen Gewölbe zwischen dem ersten und dem zweiten Kellerstockwerke des Turmes konnte man auf drei ganz verborgenen Treppchen und auf der offenen zutage liegenden Hauptreppe gelangen. Nachdem 1817 der Oberforstmeister Heinrich Ludwig v. Erdmannsdorf das gut übernommen hatte, wollte er den Turm, der wegen des Spukes von 1712 bis dahin leergestanden hatte, wieder bewohnbar machen. Wiederholt wurde einerseits vor dem Spuk gewarnt, andererseits aber von dem alten Gärtner dringend ersucht, einen Schatz zu heben, der im Turm in einer Wand der geheimen Treppchen verborgen liege. Wahrscheinlich sei deshalb die Sage von dem Spuke verbreitet worden. Nach langem unglaublichen Lächeln entschloß sich v. Erdmannsdorf endlich dem Drängen des alten treuen Dieners, dessen Vater und Großvater schon der Familie gedient hatten, nachzugeben und untersuchte durch klopfen mit einem Hammer die gesamten Seitenwände sämtlicher verborgener Treppen. An einer Stelle klang es hohl.
Man brach die Mauer auf und entdeckte einen Hohlraum. Darin fand man ein Brett auf dem ein Kindergerippe mit Eisen angeschmiedet war. Etliche Einwohner der Umgebung behaupteten fest, daß der Spuk existiert habe und erst aufgehört hat, nachdem die Gebeine des Kindes aus dem steinernen Grab erlöst und in die Erde vergraben wurde, dadurch sei die nachtwandelnde Mutter zur Ruhe gekommen. Wahrscheinlich handelte es sich um ein uneheliches Kind einer adligen Dame. Ein alter Einwohner erzählte damals, daß die kleine Sandsteinfigur rechts oben im Portal vom ehemaligen Rittergutsgelände zum Schlosshof ein Kind darstelle und die Sage symbolisierte.
Die zwei feindlichen Brüder
Das enge Zusammenleben zweier Brüder von der Sahla hatte große Nachteile und üble Folgen. Wegen ständigem Steit lebten sie offen in Fehde miteinander. Um gar nichts mehr voneinander zu hören und zu sehen, ließen sie eine haushohe Mauer aufführen und auch zwei verschiedene Zugbrücken über den Wallgraben anlegen. Ein Mönch, der Beichtvater des älteren Bruders, der im altteilischen Schlosse wohnte, sei der Ohrenbläser und Unruhestifter gewesen. Der jüngere Bruder ließ den Mönch erschlagen. Den Leichnam haben die Leute des älteren Bruders des Nachts dicht bei der großen Scheidemauer unter dem Fenster des Totschlägers vergraben.
Der ermordete Mann wandelte nun nachts von Zeit zu Zeit ohne Kopf auf dem Nordteil des neuteilischen Schlosshofes herum. Da ließ der jüngere Bruder zunächst die Fenster am nördlichen Giebel zumauern. Als aber der geistliche Herr seine nächtlichen Spaziergänge vor den Fenstern der östlichen Schlossfront fortsetzte, erbaute er das Beigut Lötzschen und wohnte fortan dort, um nicht länger in der Nähe des Spukes leben zu müssen. Die Fenster am Nordgiebel sind übrigens noch heute zugemauert. Der Kammerherr des Otto v. Erdmannsdorf schrieb dazu:" Das nicht zu bannen gewesene Gerede über die feindlichen Brüder und den Mönch lebte von neuem auf, als ich 1842 von meinem Vater Schönfeld übernommen hatte und um das neuteilische Schloss eine 1 1/2 Ellen tiefe Schleuse ziehen ließ, um das Haus zu entfeuchten.
Eines Nachmittags bemerkte ich unter den Erdarbeitern eine Bewegung und Aufregung. Rufe erschollen, "Der Mönch, der Mönch! Gnädiger Herr, hier liegt der Mönch!" Aus dem eben fertig gewordenen Graben wurden Teile eines menschlichen Gerippes zu Tage gefördert. Die Schienbein und Armknochen sowie der Schädel, in welchen man deutlich zwei durch und durch gehende Hiebe gewahrte. Ich ließ die Überreste sammeln und bei Gelegenheit eines Begräbnisses in ein frisches Grab versenken. Die Sage von dem ohne Kopf herumgehenden Mönch kam aber noch nicht zur Ruhe. So erklärte mir der Nachtwächter Förster, ein ruhiger, vernünftiger Mann, er müßte sich weigern, bei seinen nächtlichen Wachgängen den neuteilischen Hof zu betreten, weil dort oft der Mönch erschiene. Sein wachsamer und furchtloser Hund fange stets, ehe der Mönch käme, zu knurren an dann ständen ihm alle Haare zu Berge und er liefe mit kläglichem Geheul davon. Otto v. Erdmannsdorf bestand darauf den Nachtwächterdienst auch auf dem neuteiligen Hof auszuführen. Da machte der Förster den Versuch sich aufzuhängen, konnte aber glücklicherweise noch rechtzeitig abgeschnitten werden. Er war nicht zu bewegen, Horn und Spieß je wieder in die Hände zu nehmen. Auch die Stelle eines Vogts wollte er nicht annehmen. Er verließ den Dienst für immer.
Der ermordete Mann wandelte nun nachts von Zeit zu Zeit ohne Kopf auf dem Nordteil des neuteilischen Schlosshofes herum. Da ließ der jüngere Bruder zunächst die Fenster am nördlichen Giebel zumauern. Als aber der geistliche Herr seine nächtlichen Spaziergänge vor den Fenstern der östlichen Schlossfront fortsetzte, erbaute er das Beigut Lötzschen und wohnte fortan dort, um nicht länger in der Nähe des Spukes leben zu müssen. Die Fenster am Nordgiebel sind übrigens noch heute zugemauert. Der Kammerherr des Otto v. Erdmannsdorf schrieb dazu:" Das nicht zu bannen gewesene Gerede über die feindlichen Brüder und den Mönch lebte von neuem auf, als ich 1842 von meinem Vater Schönfeld übernommen hatte und um das neuteilische Schloss eine 1 1/2 Ellen tiefe Schleuse ziehen ließ, um das Haus zu entfeuchten.
Eines Nachmittags bemerkte ich unter den Erdarbeitern eine Bewegung und Aufregung. Rufe erschollen, "Der Mönch, der Mönch! Gnädiger Herr, hier liegt der Mönch!" Aus dem eben fertig gewordenen Graben wurden Teile eines menschlichen Gerippes zu Tage gefördert. Die Schienbein und Armknochen sowie der Schädel, in welchen man deutlich zwei durch und durch gehende Hiebe gewahrte. Ich ließ die Überreste sammeln und bei Gelegenheit eines Begräbnisses in ein frisches Grab versenken. Die Sage von dem ohne Kopf herumgehenden Mönch kam aber noch nicht zur Ruhe. So erklärte mir der Nachtwächter Förster, ein ruhiger, vernünftiger Mann, er müßte sich weigern, bei seinen nächtlichen Wachgängen den neuteilischen Hof zu betreten, weil dort oft der Mönch erschiene. Sein wachsamer und furchtloser Hund fange stets, ehe der Mönch käme, zu knurren an dann ständen ihm alle Haare zu Berge und er liefe mit kläglichem Geheul davon. Otto v. Erdmannsdorf bestand darauf den Nachtwächterdienst auch auf dem neuteiligen Hof auszuführen. Da machte der Förster den Versuch sich aufzuhängen, konnte aber glücklicherweise noch rechtzeitig abgeschnitten werden. Er war nicht zu bewegen, Horn und Spieß je wieder in die Hände zu nehmen. Auch die Stelle eines Vogts wollte er nicht annehmen. Er verließ den Dienst für immer.
Herabfallende Bilder als Signal eines bevorstehenden Trauerfalles
Auch der Kammerherr von Erdmannsdorf war vom Aberglauben nicht frei.
Er schrieb folgendes :
"Von den künstlerisch mehr oder weniger wertlosen von denen es hieß, daß sie durch Herabfallen von der Wand jedesmal das Bevorstehen eines Trauerfalles signalisiert hätten, trotz solidester Befestigung an der Wand, das letzte Mal vor dem Tode meiner Mutter 1836. Im Sommer 1869 habe ich erlebt, daß eines von den Ahnenbildern eines Nachmittages von der Wand fiel. Am 03.12. starb mein Bruder Gustav, begraben in Schönfeld."
Er schrieb folgendes :
"Von den künstlerisch mehr oder weniger wertlosen von denen es hieß, daß sie durch Herabfallen von der Wand jedesmal das Bevorstehen eines Trauerfalles signalisiert hätten, trotz solidester Befestigung an der Wand, das letzte Mal vor dem Tode meiner Mutter 1836. Im Sommer 1869 habe ich erlebt, daß eines von den Ahnenbildern eines Nachmittages von der Wand fiel. Am 03.12. starb mein Bruder Gustav, begraben in Schönfeld."